Die Abtei Prüm besaß seit der Gründung im Jahre 721 durch Schenkungen der Bertrada von Mürlenbach, die aus dem Geschlecht der Merowinger stammte, einen ansehnlichen Streubesitz in der Eifel. Im Jahre 893 wird Lizendorpht im Goldenen Buch, einem Besitzverzeichnis, des Klosters Prüm erwähnt, und ist damit der erste urkundliche Beleg des Ortes Lissendorf. Der Ortsnamensbestandteil Dorf weist jedoch auf eine noch frühere Besiedlung hin, die bereits zur Zeit der fränkischen Landnahme im 6. und 7. Jahrhundert geschehen sein kann. Wie so oft bei Nachforschungen liegt die Zeit von der wirklichen Gründung von Lissendorf bis zum ersten urkundlichen Nachweis im Jahre 893 ziemlich im Dunkeln. An der maßgeblichen Stelle des Goldenen Buches heißt es:
Alue, elychentoth, Selrihc, niderprume, Luhe, morlenbahc, hermesbanede, gunnenbreth, Olmeze, Svirsheym, budenesheym, tüntdorpht, lizzendorpht, Hee uidelicet curie in principio, cum aliis ecclesie curies non sunt intytulate negue in libro...
(Quelle; Lissendorf im Focus der Zeit, Autor +Peter Hoffmann)
Kirchen in Lissendorf
Die Zehntherrin von Lissendorf war die Abtei Prüm, die nach kirchlichem Brauch für religiöse Belange tätig war, sicherlich auch Geistliche sandte, deren erster für das Jahr 1148 beurkundet ist Für das Jahr 1257 ist ein Pastor und Dechant benannt. Das dürfte gleichzeitig bezeichend für die Existenz einer Kirche in Lissendorf sein. Überlieferungen über den Standort und Bauweise dieser frühen Kirchen sind nicht bekannt Der Standort des Lissendorfer Burghauses und des alten Friedhofes lassen jedoch darauf schließen, daß die frühen Kirchen des Mittelalters an der Stelle oder der Nähe der heutigen Kirche standen. Im Jahre 1316 wird die Zugehörigkeit Lissendorfs zum kölnischen Eifeldekanat nachgewiesen.
(Quelle; Lissendorf im Focus der Zeit, Autor +Peter Hoffmann)